Margarethe Krupp (15. März 1854 in Breslau ; 24. Februar 1931 in Essen) geborene Freiin von Ende, war Ehefrau des Unternehmers
Friedrich Alfred Krupp (1854–1902), treuhändische Konzernleiterin und Stiftungsgründerin. Margarethe war die Tochter des preußischen Oberpräsidenten August Freiherr von Ende und dessen Ehefrau
Eleonore, geborene Gräfin von Königsdorff (11. Februar 1831 in Lohe ; 10. Mai 1907 in Wiesbaden). Sie heiratete 1882 den Unternehmer Friedrich Alfred Krupp (1854–1902), den sie bereits zehn Jahre
zuvor bei einem Besuch in Essen kennengelernt hatte. 1886 wurde Tochter Bertha und 1887 Tochter Barbara († 1972), geboren, die 1907 Baron Tilo von Wilmowsky heiratete.
Für zwei Jahre besuchte Margarethe Krupp eine Höhere Töchterschule. Nach dem sie ein Lehrerinnenseminar besucht hatte, war sie Erzieherin in England und am Hof von Anhalt in Dessau. Nach dem Tod
ihres Ehemannes führte sie wegen Minderjährigkeit der Tochter und Alleinerbin Bertha treuhänderisch als Konzernleiterin das Unternehmen gemeinsam mit Aufsichtsrat und Direktorium weiter. Aus der
Krupp Gussstahlfabrik machte sie die Aktiengesellschaft Friedrich Krupp AG. Die Mehrheit der Aktien blieb im Besitz der ältesten Tochter Bertha.
Margarethe Krupp engagierte sich in den Bereichen der Kunst und des Sozialen. Sie unterschrieb, anlässlich der Hochzeit ihrer Tochter Bertha vom 15. Oktober 1906, am 1. Dezember 1906 eine Willenserklärung zur Gründung der Margarethe-Krupp-Stiftung für
Wohnungsfürsorge, die mit der Genehmigungsurkunde vom 27. Mai 1907 rechtskräftig wurde. Sie stattete die Stiftung mit 50 Hektar Land und einem Kapital von einer Million Mark zur Errichtung von
Wohnhäusern aus. Die Leitung der Stiftung wurde unter dem Vorsitz des Essener Oberbürgermeisters paritätisch mit Mitgliedern des Stadtrates und der Kruppschen Konzernverwaltung besetzt, wobei
sich an der Stiftungsverfügung bis heute nichts geändert hat. Auf dem 50 Hektar großen Gelände entstand die Siedlung Margarethenhöhe, heute ein eigenständiger Stadtteil der Stadt Essen. Dazu
beauftragte Margarethe Krupp 1908 den Reformarchitekten Georg Metzendorf (1874–1934). Weitere nicht zu bebauende 50 Hektar Land stiftete Margarethe Krupp 1907 der Stadt Essen, das als Waldpark
die Siedlung umschließt. Ferner gründete sie eine Stiftung für die Krankenpflege von Werksangehörigen.
Seit 1905 bemühte sie sich um die Sammlung der Familienüberlieferung der Familie Krupp. Diese Sammlung bildete neben dem Firmenarchiv einen Grundbestandteil für das Historische Archiv Krupp.
Margarethe Krupp starb im Alter von 76 Jahren im Kleinen Haus der Villa Hügel. Sie wurde auf dem Friedhof am Kettwiger Tor südlich des Hauptbahnhofes beigesetzt. 1955 zwangen kommunale
Baumaßnahmen zu einer Verlegung der Grabstätte. Sie befindet sich seitdem auf dem städtischen Friedhof Bredeney an der Westerwaldstraße in Essen.
Margarethe und Friedrich Alfred Krupp wurden vom Kunstmaler Prof. Bruno Piglhein porträtiert. Die beiden Ölgemälde befinden sich heute in der Villa Hügel in Essen, dem damaligen Wohnsitz der
Familie Krupp. Auch Hermann Kätelhön porträtierte Margarethe Krupp. Am 8. August 1912, anlässlich des 100-jährigen Bestehens des Werkes wurde Margarethe Krupp die erste Ehrenbürgerin der Stadt
Essen. Stationen ihres Lebens zeigte das ZDF im März 2009 in dem Fernseh-Dreiteiler Krupp - Eine deutsche Familie, in dem Margarethe von Barbara Auer verkörpert wird. Die denkmalgeschützte
Margarethensiedlung der Hütten- und Bergwerke Rheinhausen in Rheinhausen-Hochemmerich ist nach Margarethe Krupp benannt.
↧
Krupp Margarethe
↧