Hans Bavendamm (29. Mai 1896 in Berlin ; nach 1959) war ein deutscher Staatsbeamter und Landwirtschaftsfunktionär. Nach dem Schulbesuch und dem Studium, das er 1922 mit
der Promotion abschloss, trat Bavendamm in die Landwirtschaftliche Verwaltung ein, in der er zunächst 1924 Direktor der Landwirtschaftsschule in Bergen auf Rügen wurde. Im Dezember 1928 trat
Bavendamm in die NSDAP (Mitgliedsnr. 177.024) ein. Seit 1934 war er zudem Mitglied der Schutzstaffel (Mitgliedsnummer 105.577), in der er zuletzt den Rang eines Obersturmführers innehatte.
Seit 1938 war Bavendamm im Verwaltungshauptamt des Reichsbauernführers in Berlin, der Behördenspitze des Reichsnährstandes, Leiter der Abteilung „Fachschulen und Wirtschaftsberatung“. Er selbst
gab an dort 1942 den Rang eines Reichslandwirtschaftsrates erhalten zu haben. In anderen Quellen tauchen für die späten 1930er und frühen 1940er Jahre die Bezeichnungen Landwirtschafts- und
Oberlandwirtschaftsrat auf. Ab 1933 war Bavendamm zudem als Vertreter des zum Regierungsbezirk Köslin gehörenden Wahlkreises Blegard Mitglied des Provinziallandtags von Pommern.
Während des Zweiten Weltkriegs war Bavendamm ab Herbst 1942 im Kaukasus tätig, bevor er von Juli 1943 bis Herbst 1944 als Leiter der Landbewirtschaftungsstelle Ukraine fungierte. Bei Kriegsende
geriet er in sowjetische Kriegsgefangenschaft wurde im August 1945 jedoch an die Amerikaner übergeben, die ihn bis etwa 1948 internierten. Während seiner Internierungszeit wurde er im Rahmen der
Nürnberger Prozesse als Zeuge vernommen, wobei er insbesondere zur Beteiligung des Reichsnährstandes an den Kriegsvorbereitungen der NS-Regierung (Anlegung von Lebensmittelvorräten,
Autarkiepolitik etc.) und zum Einsatz von Fremdarbeitern in der deutschen Landwirtschaft während des Krieges befragt wurde. In der Nachkriegszeit arbeitete Bavendamm als Geschäftsführer des
Verbandes Deutscher Diplomlandwirte in Hannover.
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Bavendamm Hans
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