publiziert 19/09/1983 at 08:38 Uhr
Erich Kuby, 73, Journalist und Buchautor, der in seinem jüngsten Werk "Der Fall 'stern' und die Folgen" dem Hamburger Blatt und seiner verlegerischen Führungsmannschaft
vorwirft, im Zusammenhang mit der Veröffentlichung der gefälschten Hitler-Tagebücher in "Kameraderie mit 'unserem
Bruder Hitler'" gewerkelt zu haben, geriet jetzt selbst in den Ruch, mit NS-Größen freundschaftlich umgegangen zu
sein. Das "Hamburger Abendblatt" veröffentlichte ein von dem Tagebuch-Beschaffer Gerd Heidemann aufgenommenes Photo Kubys, das den Journalisten an Bord von Heidemanns Göring-Jacht "Carin II"
zeigt - ins Gespräch vertieft mit Karl Wolff, 83, dem früheren Waffen-SS-General und Stabschef des "Reichsführers SS", Heinrich Himmler.
Die Zeitung zitiert zugleich eine Kuby-Eintragung in das Bordbuch der "Carin II": "Auf diesem stillen Meer, wenn man die Elbe hier schon so bezeichnen kann, haben wir mit General Wolff das herrliche Dritte Reich wiederauferstehen lassen." Kuby, der die Notiz "schon ganz vergessen" haben will, hatte
sich auf der Jacht mit Wolff mehrfach zu Recherchen getroffen. Kuby-Kommentar zu dem Bordbuch-Eintrag: "Das ist eine
Spitze gegen Herrn Wolff, die finde ich doch sehr schön."
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Personalien - Erich Kuby
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